Eigentlich wollte ich ja heute zu „Beirut“ in die Fabrik nach Hamburg. Das Konzert ist aber leider wegen Krankheit verlegt und wird bei Gelegenheit nachgeholt. Stattdessen bin jetzt doch zum WebMontag gegangen. Und trotz der wenigen Anmeldungen haben sich bis 19:15 Uhr doch 15 Leute eingefunden. Nachdem aber Paul und ich unsere Vorträge abgesagt haben und Stephan Reimar noch nicht da ist, wird es wohl heute Plone vs. Drupal heissen.19:15 Uhr Ich sitze, habe WLAN und ein Bier.
19:20 Uhr Stephan trifft ein. TiddlyWiki steht wieder auf dem Plan. Insgesamt sind wir jetzt 16.
19:20 Uhr Dieter zeigt sein iPhone. Alle staunen. Ich erfahre, dass es das iPhone auch in rosa gibt. Bei T‑Mobile heisst das sicher „Magenta“.
19:25 Uhr Niels Krawen sucht Leute für eine Artikelreihe über E‑Mail-Verschlüsselung
19:30 Uhr Vorstellungsrunde.
19:42 Uhr Tim Schlotfeldt stellt Drupal vor. Drupal ist aus einem Forensystem entstanden. Foren sind wohl auch der Schwerpunkt von Drupal. Die Basisinstallation ist nur 400KB groß. Auf der Startseite einer Drupalinstallation stehen immer die News und immer in chronologischer Reihenfolge wie in einem Blog. Bei Drupal wird nicht zwischen Front- und Backend unterschieden. Statt Frontpage-Editing, sieht es für mich mehr aus, als wäre alles Backend. Jeder Inhalt ist ein Node und besteht aus verschiedenen Elementen: Kategorien, Titel, Tags, Revision
Es gibt verschiedene Rollen, die bestimmte Rechte haben. Die Verwaltung sieht einfacher aus als bei Postnuke dafür ist sie aber wesentlich weniger flexibel. Vielleicht könnte man einen Teil der Rechte von Postnuke über so eine Verwaltung lösen und nur für Experten die jetztige Verwaltung anzeigen.
Die Trennung von Applikationslogik und Layout ist in Drupal noch nicht komplett umgesetzt. Themes für Drupal zu produzieren, ist laut Tim ein „wenig tricky“.
Zusatzmodule werden prinzipiell in einem eigenen Site-Verzeichnis installiert. Dazu müssen sie dort hochgeladen werden. Sie erscheinen dann sofort in der Administration und können dort aktiviert werden.
Einige Features wie ein Installationsskript und die Deinstallation von Modulen ist offenbar noch recht neu.
Die Multisites-Installation sieht interessant aus und funktioniert über symbolische Links. Ich habe das mal mit Postnuke angefangen auszuprobieren. Da hat das auch geklappt. Allerdings muss man dazu die Möglichkeit haben, auf dem Server symbolische Links anzulegen.
Drupal wird von Tim und Thilo zum Beispiel im Vergleich zu WordPress als recht sicher empfunden. Außerdem verfügt Drupal im Vergleich zu Typo3 über mehr „Web20.“ Module.
Das Content Construction Kit ist wohl das, was Pagesetter für Postnuke ist. Dort kann man eigene Content Typen ohne Programmierkenntnisse erstellen kann.
Arg. Wenn ich gewusst hätte, dass Drupal register_globals=on benötigt, hätte ich ein bißchen weniger interessiert zugehört.
20:25 Uhr Hinnerk und Colle bauen sich auf, um über Plone zu referieren. Stefan stellt fest, dass man wohl für Plone 2 Rechner benötigt.
Es gibt einen Plone Flyer! Real Life Spam.
Hinnerk stellt fest, dass Drupal keine Konkurrenz für Plone ist. Plone ist wesentlich komplexer. Hinnerk „Ich bisher noch nichts gefunden, was ich mit Plone nicht machen könnte.“ Plone installiert man nicht wie ein PHP-Skript a la Drupal, sondern benötigt einen Application Server (Zope). Von der Mächtigkeit her ähnlich Tomcat basiert es aber auf Python ist ist deswegen ein wenig einfacher zu programmieren. Auch die Content Verwaltung über eine relationale Datenbank reicht Plone nicht. Was es stattdessen macht, habe ich beim Tippen verpasst.
Plone verfügt tatsächlich über Frontside-Editing. Zu editierende Inhalte können einfach angeklickt werden und sind dann änderbar. Das sieht ganz nett aus. Auch die Möglichkeit hochgeladene Medien im Volltext zu indizieren klingt klasse. Allerdings ist das in der Praxis vermutlich nicht sooo wichtig. Wer hat schon anderes als ZIPs und PDFs auf seiner Seite?
Die einzelnen Elemente des System haben so andere Name als bei Joomla, Postnuke & Co. dass es nicht ganz leicht ist, die Parallelen zu ziehen und dem Vortrag zu folgen. Workflows sind Workflows. Das kenn ich von Postnuke. Und „Produkte“ sind Module stellt Thilo fest.
Hinnerk ruft eine OpenOffice Datei auf „Hoffentlich steht da nichts wichtiges drin.“ Thilo: „Bestimmt alle Deine Passwörter.“ Die Datei öffnet sich und da steht: „bla fasel test 1233“ – Thilo: „Ah, also doch Deine Passwörter.“
Die Rechteverwaltung mit 1000 Häkchen in 8 Spalten sieht recht sinnlos aus. Hinnerk weist darauf hin, dass die Rechte über das Workflow-System wesentlich einfacher zu verwalten ist.
Laut Hinnerk wird Plone unter anderem von Militärischen und Geheimdienst-organisationen eingesetzt, weil es als extrem sicher gilt. In diesem Jahr hätte es ein Security Advisory und innerhalb von Minuten das Fix gegeben.
Interessant sieht die Übersetzung aus: Links die Vorlage, Recht die Formulare für die Übersetzung. Wir eine Übersetzung geändert werden alle anderen Version auf Wiedervorlage gestellt. Übersetzungen gehören immer zusammen.
Dieter findet Plone zu kompliziert. Für kleine Änderungen muss man tief graben. Die Verwaltung der Templates selbst sah recht kompliziert aus, aber es gibt über eine bestimmte URL eine grafische Ansicht dafür. Und die sah wiederum ganz easy aus.
Dieter ist nicht überzeugt und findet Plone immer noch viel zu mächtig dafür, dass man damit trotzdem nur Internetseiten basteln kann. Hinnerk erwähnt ein Beispiel, in dem Content teilweise nicht öffentlich sein kann. Colle betont die Skalierbarkeit. Dieter hat eine interessante Idee: Schon beim Editieren Rechte vergeben. Müsste mit Postnuke gehen. müsste man nur mal ausprobieren. Plone kanns wohl auch irgendwie. Dieter sieht Plone immer noch als System, dass der Administrator als seinen Lebensmittelpunkt betrachten muss.
Plone verfügt über eine WebDav-Schnittstelle, so dass der Umgang mit Dateien recht easy ist. Die will Dieter dann aber doch noch sehen.
Plone Stammtisch ist immer am 2. Mittwoch im Montag in den Räumen der Toppoint in der Eckernförder Straße.
21:45 Uhr Beim nächsten Mal gibt es wieder ein 10 Minuten Vortragslimit.
21:50 Uhr Stephan Reimar lädt ein zur eChallenges e2008 in Stockholm vom 22–24 Oktober 2008. Dort ist alles mit einem kleinen „e“ Thema: eGovernment, eHealth, eCommerce usw. Leider sind in der Einladung nicht die Teilnahmekosten enthalten.
Eine kostelose Veranstaltung ist aber der Thementag „Digitale Welten“ im Rahmen der Mediatage 2007 morgen im Haus der Wirtschaft in der Bergstraße.
Dann kommt Stephan zum Thema und stellt TiddlyWiki als das Gegenstück zu Plone vor: Klein, handlich und portabel. TiddlyWik habe ich auch schon einmal vorgestellt – die Idee stammte schon damals von Stephan. Was ich damals nicht wusste ist, dass es auch eine PHP Server-komponente gibt, die die Kollaboration mit mehreren Team-Mitglieder ermöglicht.
Tiddly Wiki besteht aus einer einzigen HTML-Datei, die bis obenhin voll mit JavaScript gestopft ist, um darüber ein komplettes Wiki abzubilden.
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